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Früherkennung von Krebs
Bestimmte Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs sind in Deutschland gesetzlich verankert, so z. B. für Darm-, Brust-, Gebärmutterhals-, Prostata- und Hautkrebs.
Krebs

Früherkennung von Krebs

Krebs, also bösartige (maligne) Tumoren, die frühzeitig erkannt werden, können in der Regel besser behandelt werden als Krebserkrankungen in einem fortgeschrittenen Stadium. Früherkennung bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem, dass der Tumor bei der Diagnose noch klein und lokal begrenzt ist und sich noch keine Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, über die Blutbahn oder das Lymphsystem im Körper ausgebreitet haben.

Da die Heilungschancen bei einer früh erkannten Krebserkrankung in der Regel deutlich höher sind, kommt der Früherkennung von Krebs eine besondere Bedeutung zu. Vor allem Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen haben, z. B. aufgrund einer genetischen Veranlagung, sollten die Angebote zur Früherkennung in Anspruch nehmen.

Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Früherkennung von Krebs können der Entstehung von Krebserkrankungen nicht vorbeugen. Regelmäßige Untersuchungen erhöhen aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs in einem möglichst frühen Stadium erkannt wird.

Krebsvorsorge wird von Krankenkassen übernommen

Frauen und Männern stehen grundsätzlich in Abhängigkeit vom Alter bestimmte Vorsorgeuntersuchungen zu. Dies ist in Deutschland gesetzlich verankert. Diese Vorsorgeuntersuchungen sind für alle Versicherten kostenfrei. Frauen wird im Rahmen der Krebsfrüherkennung jährlich eine Untersuchung des Gebärmutterhalses ab dem 20. Lebensjahr angeboten. Hinzu kommt eine Tastuntersuchung der Brust ab dem 30. Lebensjahr sowie alle zwei Jahre eine Mammografie zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr. Bei einer Mammografie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust. Für die Untersuchung werden die Brüste zwischen zwei Plexiglasscheiben flach zusammengedrückt und zwei Röntgenaufnahmen gemacht. Die eine Aufnahme erfolgt von oben nach unten, die andere von der Mitte zur Seite.

Sowohl Frauen als auch Männern haben außerdem die Möglichkeit, ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Untersuchung der Haut sowie ab dem 50. Lebensjahr jährlich eine Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl durchführen zu lassen. Diese Untersuchung dient der Früherkennung von Darmkrebs. Ab dem 55. Lebensjahr besteht zudem die Möglichkeit, eine Dickdarmspiegelung durchführen zu lassen. Zusätzlich steht Männern ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich eine Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane und der Prostata zu. Die Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen ist freiwillig.

Nutzen der Vorsorge

Längst sind nicht für alle Krebsarten Früherkennungsuntersuchungen etabliert. Vorsorgeuntersuchungen werden nur in das gesetzliche Früherkennungsprogramm aufgenommen, wenn dafür ein eindeutiger Nutzen für die Patienten zu erwarten ist. Denn jede Untersuchung birgt immer ein Risiko, das gegenüber dem Nutzen durch die Untersuchung abgewogen werden muss. Außerdem sind einige Untersuchungsverfahren noch nicht hinreichend erforscht, um einen klaren Nutzen nachweisen zu können.

Am besten etabliert sind die Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs, da hier nicht nur Tumoren in einem frühen Stadium, sondern auch Vorstufen von Krebs erkannt und behandelt werden können.

Zusätzlich zu den gesetzlichen Früherkennungsprogrammen bieten Ärzte häufig noch darüber hinausgehende Untersuchungen an, die die Patienten selbst bezahlen müssen. Man spricht hierbei von sogenannten „individuellen Gesundheitsleistungen“ (IGeL). Dass die Krankenkasse bestimmte Untersuchungen nicht übernimmt, kann bedeuten, dass der Nutzen der Untersuchung noch nicht einwandfrei belegt ist. Dennoch können bestimmte IGeL-Leitungen für Patienten einen Vorteil bieten. Patienten sollten bei Bedarf ihren Arzt um Rat fragen.

Versicherte sollten darüber hinaus bedenken: Bei der Früherkennung von Krebs besteht stets die Möglichkeit eines falschen Befundes. So kann es zu einem falsch-positiven Befund kommen, also ein Verdacht auf Krebs geäußert werden, obwohl keine Krebserkrankung vorliegt. Auch ein falsch-negativer Befund ist möglich. Bei der Früherkennung von Krebs wird in diesem Fall der Tumor übersehen und die Krebserkrankung nicht erkannt.

Früherkennung von Krebs: Körper selbst regelmäßig untersuchen

Neben der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs ist es wichtig, den eigenen Körper immer ganz genau zu beobachten. Dies gilt vor allem für jene, in deren Familie Krebs bereits häufiger aufgetreten ist. Gerade die Brust und auch die Hoden sowie die Haut können meist selbst gut auf mögliche Veränderungen hin untersucht werden.

Daniela Elsässer