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Stadieneinteilung bei Krebs
Krebserkrankungen können in verschiedene Stadien eingeteilt werden, die entscheidend für die Behandlung und die Prognose der Erkrankung sind.
Krebs

Stadieneinteilung bei Krebs

Eine Krebserkrankung kann in unterschiedliche Stadien eingeteilt werden. Die Stadieneinteilung legt fest, wie schwer der Körper von der Krebserkrankung betroffen ist. Die Stadieneinteilung bei Krebs ist entscheidend für die Prognose der Erkrankung und die Behandlung.

Die Prognose mithilfe der Stadieneinteilung ist nicht bei jeder Krebsart gleich. Einige Krebsarten sind sehr aggressiv, die Prognose ist in diesen Fällen bereits in einem frühen Stadium schlechter als bei anderen Krebserkrankungen in einem fortgeschrittenen Stadium.

Einteilung anhand fester Kriterien

Um die Ausbreitung der Krebserkrankung und in der Folge auch das Stadium bestimmen zu können, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Grundsätzlich spielen bei der Stadieneinteilung von Krebs die Größe des Primärtumors, die Betroffenheit der Lymphknoten und das Vorhandensein von Tochtergeschwülsten (Metastasen) eine Rolle.

TNM-Klassifikation zur Stadieneinteilung bei Krebs

Häufig kommt die sogenannte TNM-Klassifikation bei Krebs zum Einsatz. Bei der Einteilung in die einzelnen Stadien spielt nach diesem System die Ausbreitung des Primärtumors eine Rolle, die Anzahl der betroffenen Lymphknoten und das Vorhandensein von Metastasen (Tochtergeschwülsten).

Die Größe des Primärtumors wird dabei mit „T“ beschrieben. Möglich ist eine Einteilung von T1 bis T4. T1 beschreibt dabei Tumoren, die kleiner als 2 cm sind. Je höher der Wert „T“ ist, umso größer ist auch die Ausbreitung des Tumors. Die Anzahl der Lymphknoten, in denen bereits Tumorzellen nachweisbar sind, werden mit „N“ (Nodi = Knoten) gekennzeichnet. Hier gibt es die Einteilung N0 bis N3, wobei N0 bedeutet, dass noch keine Tochtergeschwülste in den Lymphknoten nachweisbar sind. Das „M“ beschreibt dann das Vorliegen von Metastasen. Wobei M0 bedeutet, dass keine Metastasen nachgewiesen wurden und M1, dass welche vorliegen. Das Lebenshaus e. V. hat weitere Informationen zur TNM-Klassifikation zusammengestellt.

UICC-Stadien bei Krebs

Möglich ist drüber hinaus eine Einteilung in die Stadien I bis IV bei Krebs. Diese Art der Einteilung orientiert sich an der Union Internationale Contre le Cancer (UICC). Dementsprechend werden die Stadien auch UICC-Stadien genannt. Diese Stadieneinteilung bei Krebs hat die oben beschriebene TNM-Klassifikation als Grundlage und orientiert sich auch an der Größe des Tumors, am Befall der Lymphknoten und an Anzahl und Ort der Metastasen.

Stadium I und II unterscheiden sich in Bezug auf die Ausdehnung des Primärtumors, hier sind noch keine Lymphknoten befallen, auch Metastasen liegen nicht vor. In Stadium III und IV sind bereits Lymphknoten betroffen. In Stadium IV liegen zusätzlich sogenannte Fernmetastasen vor. Es befinden sich also Metastasen in einem oder mehreren anderen Organen des Körpers.

Weitere Einteilungsmöglichkeiten bei Krebs

Während diese beiden Arten der Stadieneinteilung gängig für die meisten Krebserkrankungen sind, gibt es auch Tumoren, die mithilfe weiterer oder anderer Klassifikationen beschrieben werden, um das Stadium der Krebserkrankung zu bestimmen. Dazu gehört z. B. Hautkrebs, bei dem die Tiefe des Tumors entscheidend für Behandlung und Prognose ist. Auch Hirntumoren bedürfen aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften einer anderen Beschreibung.

Für die Einteilung in die verschiedenen Stadien von Krebs sind mittlerweile zunehmend auch andere Faktoren entscheidend, etwa der Allgemeinzustand des Patienten oder dessen Lebensqualität.

Daniela Elsässer